Neue Assel im Bodensee
17.12.2024
Im Frühjahr 2024 konnte im Rahmen des flächenbezogenen Bodensee-Monitorings erstmals die Donauassel Jaera istri gefunden werden. Auf Blöcken am Ufer des Seerheins in Konstanz kamen bereits zahlreiche Individuen vor. Die nur ca. 2 mm große Assel lebt hauptsächlich in strömenden Bereichen, so konnte sie im Herbst 2024 auch an einem anderen Standort auf der Schweizer Seite des Seerheins nachgewiesen werden (Gottlieben). Auch flussabwärts im Hochrhein bei Hemishofen konnte sie im Frühjahr 2024 erstmals gefunden werden. In anderen ufernahen Bereichen des Sees war sie bisher nicht zu finden.
Blauer Bericht der IGKB zu wirbellosen Neozoen im Bodensee
06.12.2024
Seit 2024 ist auf der Website der IGKB ein ausführlicher Bericht zu den wirbellosen Neozoen im Bodensee verfügbar. Dieser beinhaltet neben Steckbriefen der eingewanderten Arten auch Hintergrundinformationen zu möglichen Einwanderungspfaden und Vorkehrungen, die man gegen die Verschleppung von Neozoen treffen kann. Der "Blaue Bericht Nr. 62" beinhaltet Daten der Bodensee-Monitorings von 2004-2022.
Neuankömmling schon am gesamten Bodensee verbreitet
10.01.2024
Der 2021 erstmals im Bodensee nachgewiesene Granataugen-Flohkrebs (Echinogammarus ischnus) hatte zuerst nur lokale Vorkommen in Radolfzell (Untersee) und Langenargen (Obersee). Nachdem er 2022 nur in Langenargen nachgewiesen werden konnte, wurde er im Jahr 2023 im Rahmen des regelmäßigen Neozoenmonitorings der IGKB bereits an den Ufern aller Seeteile (Untersee, Überlingersee und Obersee) und im Seerhein gefunden. Mittlerweile kommt er teils sogar in sehr hohen Dichten rund um das gesamte Seeufer vor.
In anderen Gewässern hat er Massenvorkommen gebildet und zeigte invasives Verhalten indem er andere Amphipodenarten verdrängte. Beides konnte im Bodensee noch nicht festgestellt werden. Eine Veränderung der Artenzusammensetzung wird bei dem voraussichtlich zunehmenden Einfluss von E. ischnus vermutet und wird weiter überwacht.
Fundstellen von Echinogammarus ischnus am Bodensee seit den Erstfunden 2021. Grafik: HYDRA.
Neue Homepage Neozoen-Bodensee.de
Leider kann auch Software kann "in die Jahre" kommen, so auch die Homepgage Neozoen-Bodensee.de. Gestartet und programmiert wurde sie ihm Rahmen des 2003 gestarteten Interreg-Projekts "Aquatische Neozoen im Bodensee". Nach deutlich über 15 Jahren Laufzeit war eine Modernisierung der Grundlage schon länger geplant, durch technische Umstände wurde der Weiterbetrieb aber leider kurzfristig unmöglich und die Neuprogrammierung schneller fällig als geplant.
Damit die hier präsentierte Inhalte mit möglichst kurzer Unterbrechung zur Verfügung stehen, wurde beschlossen bereits eine noch unfertige Version zu veröffehtlichen. Daher gibt es noch einige Baustellen bezüglich Inhalt und Aussehen. Inhaltlich fehlen vor allem noch die Verbreitungskarten, die demnächst eingepflegt werden.
Echinogammarus ischnus: Neuer Flohkrebs im Bodensee
02.03.2023
Nach der Entdeckung der folgenreichen Einschleppung der Quagga-Muschel (Dreissena rostriformis) im Mai 2016 gab es für den Bodensee mehrere Jahre keine Meldung weiterer invasiver Arten. Vor kurzem wurde jetzt der invasive Flohkrebs Echinogammarus ischnus In Proben aus den Jahren 2021 und 2022, die im Rahmen des Neozoenmonitorings der IGKB aus dem See entnommen wurden, festgestellt worden. Die Funde stammen aus Radolfzell im Untersee und Langenargen im Obersee. Der große Abstand der Fundstellen und die jeweils benachbarte Lage zu Sportboothäfen ist eine unabhängige Einschleppung mittels Wanderbooten wahrscheinlich. In Radolfzell wurde er nur 2021 gefunden, bei Langenargen hat die Dichte seit 2021 noch zugenommen. Daher sollte sich E. ischnus im Bodensee etabliert haben.
Die aus der Pontokaspis stammende invasive Art, gelangte bereits früh mit Floßholz- und Schiffstransporten über Wolga und Donau nach Mitteleuropa. In das Rheinsystem gelangte sie in den 1990er Jahren und hat sich dort zusammen mit weiteren Arten aus der Pontokaspis etabliert. In den letzten Jahren kamen die Fundmeldungen immer näher an den Bodensee heran. So wurde sie 2021 in der Limmat gefunden, hat von dort aus den Unterlauf der Aare besiedelt (Fundmeldungen 2022) und dürfte mittlerweile auch im Hochrhein unterhalb der Aareeinmüdung vorkommen. Daher war eine Weiterverbreitung bis in den Bodensee bereits zu erwarten.
Die weitere Ausbreitung im Bodensee wird im Rahmen des laufenden Neozoen-Monitorings weiter beobachtet.