Wirbellose Neozoen im Bodensee

 

Girardia (Dugesia) tigrina

Giradia tigrina GIRARD 1850

Syn.: Dugesia tigrina

(Turbellaria, Tricladida, Dugesiidae).

Deutscher Name

Gefleckter Strudelwurm,  Tigerplanarie, Tiger-Strudelwurm, 

Herkunft

Nordamerika

Verbreitungsmechanismen

Aquaristik, Schiffe

Ökologie

Detritusfresser, Räuber, euryök, thermophil

Erstnachweise/Erstbeschreibungen

Rhein: Raum Köln, 1932, Reisinger

Oberrhein: Raum Karlsruhe, 1950, Hauer

Hochrhein: Raum Basel, 1988, Stössel

Aare: 1988, Marrer 1988

Bodensee: 1993, Siessegger & Schäfer

Die aus Nordamerika stammende Art Dugesia tigrina wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von Aquarianern nach Europa eingeschleppt und konnte sich hier schnell verbreiten. Heute ist der Gefleckte Strudelwurm in ganz Mitteleuropa sowie in Italien, Spanien und Russland verbreitet. Auch in den deutschen Bundeswasserstrassen gehört er zu der Gruppe der weit verbreiteten Neozoen bei jedoch oft nur geringer Populationsdichte (Tittizer 1997). Doch zumindest an einigen Stellen im Hochrhein (BUWAL 2002) und der Aare (Marrer 1988) konnten auch schon Beseidlungsdichten von mehreren Hundert Individuen pro Quadratmeter nachgewiesen werden.

Dugesia tigrina besiedelt sowohl stehende als auch langsam fliessende Gewässer und stellt keine hohen Ansprüche an die Qualität seines Wohngewässers (euryök). Steine, Holz und submerse Wasserpflanzen werden als Besiedlungssubstrat bevorzugt. Dugesia lebt räuberisch und als Aasfresser. Die Nahrung besteht aus Schnecken, Würmern, Asseln und Insektenlarven.

Im Hochrhein wurde Dugesia tigrina erstmals 1986 auf Höhe Schweizerhalle (Stössel 1990) nachgewiesen. Im Bodensee wurde die Art 1993 entdeckt (Siessegger & Schaefer 1993). Vor allem seit 2016 tritt sie lückig rings um den See herum auf.

Aktuelle Verbreitung im Bodensee

Verbreitung von Girardia tigrina im Bodensee. Zusammengefasste Daten von 2020-2022. Grafik: HYDRA.