Wirbellose Neozoen im Bodensee

 

Limnomysis benedeni

Limnomysis benedeni CZERNIAVSKY 1882

(Peracarida, Mysida, Mysidae)

Deutscher Name

Donau-Schwebegarnele

Herkunft

Pontokaspis (Schwarzmeergebiet)

Erstnachweis

Bodensee 2006

Verbreitung im Bodensee

Die gut schwimmende Donau-Schwebegarnele Limnomysis benedeni hat sich schnell um den gesamten Bodensee verbreitet. Schon 2009 gelang nur im Gnadensee kein Nachweis, im Winter 2010 war jedoch auch dieser Seeteil komplett besiedelt. Bei gleicher Verbreitung fällt zwischen Sommer- und Winterhalb­jahr eine hohe Diskre­panz zwischen den Individuendichten auf. Die im Winter überall am Ufer auftretenden, erwachsenen Garnelen sterben bis zum Frühsommer. Somit ist im Sommer nur deren leicht übersehbarer Nachwuchs vorhanden und es entsteht der Eindruck, dass die Donau-Schwebegarneele verschwunden ist – dies trifft jedoch nur auf adulte Tiere zu. Bis in den Frühherbst sind die Jungtiere ausgewachsen und die Massenvorkommen treten wieder auffällig in Erscheinung. Zwischen Sommer und Winter scheint es eine unterschiedliche Habitatpräferenz zu geben. Im Winterhalbjahr halten sich Schwärme im Bereich von Stegen und Häfen sowie in der Nähe grober Substrate auf. Im Sommer halten sich die einzelnen Limnomysis benedeni offensichtlich eher im Bereich von Wasserpflanzen auf. L. benedeni kommt auch 2022 weiterhin zahlreich am Großteil des Bodenseeufers vor.

Limnomysis benedeni konnte auch in Mündungsnähe von vier Zuflüssen nachgewiesen werden (Schussen, Alter Rhein, Dornbirner Ach und Luxburger Ach). Der Fundort in der Dornbirner Ach befindet sich ca. 2,5 km landeinwärts und ist bislang der am weitesten von der Mündung eines Bodensee­zu­flusses entfernte Fund. Die Verbreitung in den Zuflüssen scheint jedoch nur so weit zugehen, wie der Einfluss des sommerlichen Bodenseehochwassers reicht.

Verbreitung von Limnomysis benedeni im Bodensee. Zusammengefasste Daten von 2020-2022. Grafik: HYDRA.

Ausbreitung im Bodensee

       

Ausbreitung von Limnomysis benedeni im Bodensee von 2006-2014. Grafiken: HYDRA. Zum Vergrößern jeweils anklicken.